Das erste Mal das ich dem Thema Fingerfood für Babys bewusst begegnete, war im Krankenhaus nach der Geburt meines zweiten Kindes durch die Stillberaterin. Diese gab mir den entscheidenden Hinweis, dass es möglich ist, sein Kind nicht mit Brei, sondern mit Beikost gleich am Familienessen teilnehmen zu lassen. Das fand ich großartig, denn bisher kannte ich nur aus meinem Umfeld beim ersten Sohn das Wort BREIEINFÜHRUNG und hat mir damals schon große Kopfschmerzen bereitet, da es genaue Tabellen und Vorgaben zu Inhalten, Mengen, Zeitangaben usw. gibt, die lt. Kinderarzt und diversen Studien eingehalten werden sollten und mich die Frage, ob Gläser oder Selbstkochen, jetzt schon wieder nervte.
Für die ersten Monate habe ich das Thema weitestgehend erstmal bei Seite geschoben und voll gestillt. Nun fing vor ein paar Wochen mein Jüngster an, Interesse am Essen zu zeigen und so war das Erste Nahrungsmittel, was ich ihm aus dem Bauch heraus in die Hand gab, eine rohe Möhre. Und er nahm sie begeistert in die Hand und steckte sie sich in den Mund.
Da stellte ich mir nun die ersten Fragen, wie die Lebensmittel dargereicht werden sollten: Roh oder lieber gekocht, gewaschen und geschält oder nur gewaschen? Möhre oder lieber was anderes, zum Beispiel ein Apfelstück? Wie groß oder klein muss es sein, dürfen es glutenhaltige Nahrungsmittel sein?
Also bestellte ich mir umgehend das bei Amazon gut rezensierte Buch “Einmal breifrei, bitte!“ von Loretta Stern einer Mutter und von Eva Nagy einer Hebamme. Das Buch ist nachvollziehbar aufgebaut und man bekommt Ratschläge, Anregungen, Hinweise und das Wichtigste: man wird in keinster Weise überredet, ausschließlich Fingerfood seinem Kind anzubieten, sondern ermutigt, dies auch zum Brei oder Vollstillen bzw. Flaschegeben einfach auszuprobieren.
Nach dem Lesen folgte die Feststellung: Man kann und darf eigentlich alles und kann sich vollkommen auf die Intuition seines Babys verlassen. Das nahm mir unheimlichen Druck, denn wir haben momentan Kita-Eingewöhnung vom Großen und fahren auch bald im den Urlaub, sich da noch hinzustellen und selbst zu kochen, auf Vorrat, nach genauen Vorgaben, finde ich für mich schwierig und würde unser Zeitmanagement noch mehr ins wanken bringen.
Also mache ich zu jedem Familienessen etwas greif- und mundgerechtes für den Kleinen fertig und genauso, wenn wir unterwegs sind. Das kann von der Minigurke über Bananen und Knäckebrot bis zum Fleisch alles sein. Falls er schon vorher satt durch das Stillen ist, probiert er trotzdem gern. Die Neugierde ist ja sowieso groß in dem Alter und alles wird in den Mund gestopft. Also finde ich den 6. Monat genau passend dafür.
Was meint ihr?
Ich werde weiter die nächsten Tage dazu berichten.
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